fotos, fundstücke und gedanken. schwarz, weiß und bunt.
der film greift immer wieder bilder von krieg, unruhe und protesten auf, die wir aus den nachrichten kennen - was die geschichte noch unheimlicher macht. die hoffnungslosigkeit der situation zeigt sich durch sinnlose gewalt und brutalität - die perspektivenlosigkeit der menschen ist greifbar, nicht zuletzt durch die großartigen schauspieler (clive owen, julianne moore, michael caine u.a.).
am meisten beeindruckt hat mich jedoch schlicht die idee des films - man kommt ganz schön ins grübeln. denn es wird einem ziemlich drastisch vor augen geführt : egal ob man sich als einzelne(r) für oder gegen kinder entscheidet - in letzter konsequenz leben wir alle nur weil es kinder gibt - und damit eine zukunft. ohne kinder wären all unsere gesellschaftlichen und sozialen systeme komplett sinnlos - denn wozu irgendetwas aufrecht erhalten, wenn danach nichts mehr kommt?
am montag war es dann schlussendlich wieder total schön + warm, was wir zu einer kleinen wanderung auf der tauplitzalm genutzt haben. eigentlich war's schon fast zu kitschig um wahr zu sein:
na, wir haben es auf jeden fall sehr genossen ... einen tag später lag übrigens schon schnee, über nacht hat es dort nämlich total abgekühlt - wir haben also den letzten "wanderfähigen" tag erwischt. :-)
der park war, vor allem mit der herbstlichen färbung, wirklich traumhaft schön. man hätte sogar den "sound of music"-pavillon besichtigen können, aber da dann gerade eine busladung voller jap..chin..asiaten angekommen ist, haben wir uns das erspart. :-)
in salzburg selbst haben wir ca. 40 minuten gebraucht um einen parkplatz zu finden ... horror! letztendlich blieb uns nur die (natürlich sündhaft teure) tiefgarage. dafür waren wir dann auch mitten in der altstadt und haben ganz klassisches sightseeing gemacht.
(jawohl, das ist der salzburger dom) :-) vor demselben war dann noch richtig action: lustigerweise war ein indisches filmteam gerade dabei einen film zu drehen ... die zwei hauptdarsteller saßen in einer kutschen und fuhren auf dem domplatz herum. (von ständigem "stop! stop!" und "go now! yes, go now!"- rufen begleitet. ich habe dann noch gerätselt wie alt ihre ausrüstung ungefähr war. (norbs, irgendein tipp?)
im mittelpunkt der romane steht eigentlich immer eine frau anfang dreißig, die in einer (eingebildeten oder tatsächlichen) krise mit einem/ihrem mann steckt. mit dabei sind auch immer schrille (schwule/beste) freunde, mindestens eine (oftmals nur vermeintliche) böse gegenspielerin und gelegentlich sogar witzige haustiere. die protagonistin kämpft sich im laufe des buches durch allerhand große und kleine krisen und philosophier nebenbei ausreichend über all die problemchen die frau (mit männern oder ohne sie) so hat. zum beispiel ( wie in "freizeichen") mit selbstbräuner .... aber lest selbst:
Aufgrund meiner Gedächtnisschwäche habe ich auch jeglichen Versuch aufgegeben, durch die Anwendung von Selbstbräuner ein zufrieden stellendes Bräunungsergebnis zu erzielen. Erst letztens wollte ich schulterfrei zu einer Grillparty gehen und hatte mich am Abend vorher mit ‹Auto-Bronzage› von L'Oréal eingerieben. Dabei vergaß ich meine Füße. Und in der Hektik hatte ich auch nicht daran gedacht, dass man einige Körperstellen nur dünn eincremen darf und sich nach der Prozedur die Hände waschen muss. Am nächsten Morgen hatten sich die Hautballungs-zentren, Ellenbogen und Fingergnurpel tiefgelb verfärbt. Meine Handflächen sahen aus, als hätte ich mehrere Jahre unter Tage gearbeitet, meine Füße hingegen waren strahlend weiß geblieben wie Schäferwölkchen. Insgesamt erinnerte mein Körper an eine üppig und vorwiegend in Naturtönen gemusterte Tafeldecke, und ich wohnte dem Grillabend hochgeschlossen bei. (http://www.rowohlt.de/magazin/Kuerthy_Leseprobe_Freizeichen.9495.html)
übrigens: an ildiko von kürthy wird immer wieder mal kritisiert, ihre bücher wären alle gleich und irgendwann langweilig. das mag theoretisch sogar stimmen - praktisch sollte man vielleicht einfach vermeiden, gleich fünf kürthy-bücher hintereinander zu lesen ... wobei ich auch davon abraten würde fünf stephen king/petra hammesfahr/joy fielding/wolfgang hohlbein etc. etc. hintereinander zu lesen. ;-) ansonsten machen kürthy-bücher als aufheiternde und mitreißende lektüre zwischendurch wirklich eine menge spaß.